Dorrit Cohn, deren Buch Transparent Minds: Narrative Modes for Presenting Consciousness in Fiction vor nunmehr 20 Jahren (1978) erschienen ist, ist wohl keiner der bekannten Schulen (Linguistik, Strukturalismus, Semiotik) eindeutig zuzuordnen. Gleichwohl haben maßgebende Literaturtheoretiker ebenso wie die fachwissenschaftliche Literatur im Allgemeinen immer wieder auf dieses Werk Bezug genommen. Die vorliegende Arbeit, hervorgegangen aus dem Seminar „Erzähltextanalyse“ der Fern Universität Hagen, referiert in ihrem Hauptteil kritisch Dorrit Cohns Buch und stellt die wesentlichen Aussagen ihrer Erzähltheorie kurzgefasst dar. Dabei legt sie besonderen Wert auf die Illustration mit zahlreichen Beispielen aus der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, um die komplexe und differenzierte Terminologie praktisch nachvollziehbar zu präsentieren. Sie versucht über diese Darstellung hinaus zwei Fragen zu beantworten: Was ist das Besondere an Dorrit Cohns Ansatz? Und: Welchen allgemeinen Wert hat dieses Buch heute für denjenigen, der sich mit Erzähltextanalyse beschäftigt? Des Weiteren konfrontiert sie den erzähltheoretischen Ansatz von Dorrit Cohn mit den Arbeiten dreier weiterer wichtiger Theoretiker, Käte Hamburger, Franz K. Stanzel und Gérard Genette.
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