Unter dem Titel »Vom Patienten zur Person – aus dem Leben eines Enthospitalisierten« wurde am Beispiel eines Betroffenen der Frage nachgegangen, inwieweit die theoretischen Forderungen des Enthospitalisierungsprozesses in der Praxis einer Wohneinrichtung für geistig behinderte Menschen im Land Sachsen-Anhalt umgesetzt werden. Der bewegende Lebenslauf eines geistig behinderten jungen Mannes, welcher im Zuge des politischen Programmes der Enthospitalisierung im Jahre 1996 aus einer psychiatrischen Großeinrichtung in ein kleines Wohnheim übersiedelte, gibt erschütternde Einblicke in vormalig fremdbestimmte Lebensentwürfe als auch hoffnungserzeugende Perspektiven durch dokumentierte Veränderungsprozesse hinsichtlich einer selbstbestimmten Lebensweise. Die mit Hilfe biographisch orientierter und mit qualitativen Verfahren abgesicherte Einzelfalluntersuchung hat besondere sozialpolitische Aktualität, da der Prozess der Enthospitsalisierung sich in der praktischen Umsetzung als langwierig und schwierig erweist und möchte dazu ermutigen, weitere Schritte in diese Richtung zu gehen. Auf dem Hintergrund ihrer beruflichen Erfahrungen ist es der Autorin ein Anliegen, mit der Veröffentlichung ihrer Diplomarbeit einen Beitrag zur heilpädagogischen Praxis zu leisten.
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