Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Idealbild des christlichen Lebens, wie es im »Enchiridion militis Christiani« von Erasmus von Rotterdam entfaltet wird, darzustellen. Es wird nicht der Versuch einer systematischen Untersuchung dieses Idealbildes unternommen. Vielmehr sollen vor dem historischen Hintergrund – dem Vorabend der Reformation - vor allem die »frömmigkeitspraktischen« Elemente (z.B.: Wo ist die Quelle der Selbst- und Welterkenntnis, welche Bedeutung hat die Frömmigkeit in einem christlichen Leben und was sind ihre Elemente?) näher betrachtet werden. Daher wird nicht eigens z.B. auf die Anthropologie, Christologie oder die Hermeneutik des Alten Testaments oder der klassischen Literatur, wie sie Erasmus im »Enchiridion« vertritt, eingegangen, sondern nur insofern, als sie für das oben skizzierte Ziel dieser Arbeit von Bedeutung sind.
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