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Edition 030 viademica.KRIMINAL.fälle
 
Horst Enders
„Karriere – zwischen Hoffnung und Tod“
  Criminal-Satire der vorzüglichen Art. Wenn ein Beamter aus der Provinz in Berlin Karriere macht
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In deutschen Landen. Einst und jetzt und später
  Mini-Titel erhältlich
 
„Karriere – zwischen Hoffnung und Tod“
 

Diese vorzügliche Criminal.Satire fußt auf Geschehnisse, die einst das Wirken von Jodukus Donatus Hubertus Temme (1798–1881), Direktor des Kriminalgerichts in Berlin und Rechtsanwalt in der Schweiz, nachhaltig prägten. Schon in Bonn ruft er die Kommilitonen zum Boykott der Universität auf, da dort vom ursprünglich fortschrittlichen Geist nichts mehr zu spüren ist. 1842 zieht er sich »allerhöchste« Ungnade von König Friedrich Wilhelm IV. zu, wird 1848 in die Berliner Nationalversammlung gewählt. Der König lässt ihn verfolgen und verhaften. Als Professor mit juristischer Praxis in Zürich findet Temme später endlich Muse für belletristische Projekte...

::::::::: Theaterstück der folgenden Art. ::::::::

„Wenn aus der Beamtenprovinz ein junger, für sehr begabt gehaltener Protegé in die ferne Residenz berufen wird, gar zur Ausarbeitung eines neuen Entwurfs für Recht und Gesetz, dann gerät diese Berufung zum Ereignis, das die kleine und auch die große Stadt in Aufregung versetzt. Die Karriere des avanchierten Obergerichtsrat Hartwig nimmt einen Verlauf, der Zeitgenossen aufrütteln und nachdenklich stimmen soll...“

======= Der Erzähler beginnt. ==========

Damen und Herren,
lassen Sie mich berichten über ein Ereignis in der kleinen Beamtenstadt, wo jetzt eine gewisse Aufregung herrscht. Ich verfolge alles, was dort vorgeht und möchte wissen, wie es ausgeht. Für mich ist es geradezu ein Spiel. Hauptperson: Ein junger, für sehr begabt erklärter Protegé namens Hartwig... Soeben ist seine offizielle Verabschiedung zu Ende; die illustre Gesellschaft löst sich auf...

======= Der Erzähler fügt ein. ==========

Der neue Assistent des Ministers schied entzückt. Wer hätte nach solch einem Empfange seine Karriere nicht gemacht? In spätestens einem halben Jahr kann es geschafft sein, durchzog es ihn freudig. Im Vollgefühl schönster Hoffnungen lenkte es ihn nun doch zu Ewald – seinem Kollegen, dem Geheimen Justizrat, kurz Geheimrat genannt, den im Range baldigst gleichzukommen sich unser Rat Hartwig nun endgültig sicher war. Der Drang, Karriere zu machen, zeigte sich bei Ewald schon auf der Universität. Deshalb auch ganz früh schon nach Berlin berufener Beamter von akribischer Fähigkeit. Etwas zu bürokratisch zwar, aber von prinzipienfester Gesinnung. Wenn nur sein etwas kaltes trockenes Äußere nicht wäre... Zweifelsfrei ein heller Kopf der Ewald. Nun also sein, Hartwigs, arrivierter Amtsbruder. In Freundschaft, versteht sich. Um Himmelswillen keine Rivalität. – Sie blieben den Abend beisammen, sprachen über allerlei, Vergangenheit, Zukunft – auch über die Aufgabe des neuen Mitarbeiters im Ministerium...

======= Unser Held Hartwig in den Straßen von Berlin. ==========

Was weiß dieser dumme Nachtwächter von meiner Lage, in der ich nun bin... Meinen Namen angeben – Oberlandesgerichtsrat Hartwig, Mitarbeiter im Justizministerium. So würde ich vorgeladen werden. Ich, der Mann, der ein neues Strafgesetzbuch im obersten Amte machen will, wegen Übertretung zweier Paragraphen bestellt. Müßte auf dem Präsidium erscheinen, dort öffentlich als Angeschuldigter vernommen werden. Mitten unter Vagabunden, Bettlern, Dirnen, Banditen. Wenn der Minister das erführe – ich könnte mich verstecken... nur noch aufhängen... oder fortgehen – weg in die Schweiz, Zürich, Lausanne... Aber ich hab’s schon; niemand wird was erfahren. Mein Bekannter damals, der mir Kleinigkeiten in Berlin besorgt hatte, vor einem Jahr verstorben; Weise hieß er, Kammergerichtsassessor. Der Tote kann nicht mehr kompromittiert werden. Dieser Nachtwächter weiß bestimmt nichts davon, und der Titel wird ihm imponieren... So komme ich aus der verdammten Affäre heraus.

======= Ein Minister, der zu wissen glaubt. ==========

Wir gehen weiter, meine Herren! Zuerst einmal dies: Der Sache wird von uns her die möglich geringste Publizität gegeben! Auf sonstige Öffentlichkeit wollen wir schon reagieren, denn mit der müssen wir rechnen. Deshalb gilt es, schnellstens eine heitere Seite dieses Vorfalls zu entdecken. Sollen die Zeitungsleute ruhig ihre vorschnellen Kapriolen schlagen, hellhörig wie sie beim Kriminalgericht sofort anstehen werden mit augengierigem Schlagzeilenblick... Ich sage Ihnen schon mal: En détail noch nicht komplett, aber als Fall am Ende kein Hämesieg für gewisse Gegner. In angespannten Zeiten, meine Herren, gehört alles und jeder auf den Prüfstand! Ob Nachtwächter, Schutzmann, Oberlandesgerichtsrat oder auch Kriminalgerichtsdirektor. Nur so wird das für unsere Repräsentanz nötige Votum bestehen bleiben. Kein Aufgeben, Nachgeben, kein Abweichen von unseren Zielen! – Begeben wir uns also an die Arbeit zurück; neues Strafgesetzbuch reformkräftig und ganz und gar heutigem Zeitlauf verpflichtet... Ich danke Ihnen vorerst, meine Herren.

======= Der Erzähler resümiert. ==========

Damen und Herren,
in welcher Zeit und unter welchen nationalen Bedingungen sich solches Geschehen wohl zutrug? Gewiß hat jegliche Zeitenfolge ihr eigenes Gepräge, aber so gänzlich hat sich die Welt seit eh und je nicht geändert. So völlig anders sind Mensch und Zeiterscheinungen ja zu keiner Zeit. Wohl aber die Machtverhältnisse! Und darob ist nicht auszuschließen, daß Verstrickungen ähnlicher Art immer wieder passieren und dann – Halt! Pardon, Damen und Herren! Soeben flattert mir eine Nachricht zu – Sonderausgabe NEUESTES BLATT... Schier unglaublich dies. Oh Gott – mein Gott nein! Was plötzlich für Bilder, Klänge – erschreckende Realität für Aug’ und Ohr. Nichts mehr von Visionen, von Utopie. Jüngst erst als hochgerühmter Protegé und Avancieur aufgerückt ins Kabinett, zutiefst ergeben Seiner Exzellenz in treuester Pflichtausübung...

======= Der Verlag empfiehlt. ==========

Ein handliches Taschenbüchlein für die Fahrt von hier nach da. Und gegen langweiliges Herumsitzen in Pferdedroschken oder auf dem Schienenstrang.


Erschienen: 2002. Seiten: 88
ISBN: 3-932756-87-8
Umschlag Paperback. Format 110 x 185 mm.
 
8,00 EUR
 
 
   
  Muhammad W.G.A. Schmidt
Der Klassiker des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin (Suwen & Lingshu) und Der Klassiker der Schwierigen Fragen (Nanjing)
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  01  Der Klassiker des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin (Suwen & Lingshu) und Der Klassiker der Schwierigen Fragen (Nanjing) Das Huángdì Nèijing oder „Der Klassiker des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin“ ist der erste und älteste Klassiker zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), der für alle weiteren und späteren Folgeveröffentlichungen in der mehr als 2000-jährigen Geschichte der TCM einen Vorbildcharakter und damit einen autoritativen Status ersten Ranges innehat. Und selbst heute, in einem Zeitalter, wo das heilkundliche System der TCM und das der westlichen Medizin aufeinandertreffen, sich gegenseitig befruchten und ergänzen, ist der wegweisende Charakter dieses Werkes für die heutigen praktizierenden Ärzte der TCM weder infrage gestellt noch in der Abnahme begriffen.
 
 

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