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Edition 001 Wirtschaftswissenschaften
 
Dirk Wittneben
„Innovationsförderung kleinerer und mittlerer Unternehmen durch Bereitstellung von Wagniskapital"
 
 

Begriffe wie Innovationsförderung, Wirtschaftsförderung oder Wagniskapitalmobilisierung sind in den letzten Jahren verstärkt in das Zentrum des wirtschaftspolitischen Interesses gerückt, da mit ihnen Perspektiven zukünftiger wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland verknüpft werden. Die Hoffnung auf Erhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wird seit geraumer Zeit weniger durch die klassischen volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital, als vielmehr durch due Restgröße „technischer Fortschritt" bestimmt. Der weltweite Strukturwandel und der damit einhergehende Wettbewerbsdruck auf die deutsche Wirtschaft macht es erforderlich, Forschungs- und Entwicklungsergebnisse möglichst schnell in marktfähige Produkte umzusetzen. Schlüsseltechnologien, wie die Mikroelektronik, die Umwelttechnik oder die Bio- und Lasertechnologie, entwickeln sich in immer kürzeren Zyklen mit branchenübergreifenden Auswirkungen. In diesem turbulenten Umfeld gilt es, im internationalen Wettlauf den Anschluß nicht zu verlieren. ::: Mehr den je scheint vor diesem Hintergrund zu gelten, was Joseph Schumpeter in seiner Schrift „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie" dargelegt hat: „Der fundamentale Antrieb, der die kapitalistische Machine in Bewegung setzt und hält, kommt von den neuen Konsumgütern, den neuen Produktions- und Transportmethoden, den neuen Märkten, den neuen Formen der industriellen Organisation . . .“. Diese Innovationen ziehen einen „Prozeß der schöpferischen Zerstörung" nach sich, einen „Prozeß, der industriellen Mutation . . ., der unaufhörlich die Wirtschaftsstruktur von innen heraus revolutioniert, unaufhörlich die Struktur zerstört und eine neue schafft“.? ::: Bei der Realisierung ihrer Vorhaben sind jedoch gerade kleine und mittlere Unternehmen durch Restriktionen finanzieller Art erheblich eingeschränkt. Eine relativ geringe Eigenkapitalausstattung, begrenzte Selbstfinanzierungsmöglichkeiten und eine erschwerte Fremdkapitalfinanzierung, bedingt durch erhöhte Finanzierungsrisiken, können dazu führen, daß vielversprechende Innovationsprojekte bereits in der Startphase scheitern. Finanzierungsprobleme stellen ein entscheidendes Innovationshemmnis dar und tragen dazu bei, daß nur neun Prozent aller innovativen Entwicklungen in Deutschland letztendlich am Markt realisiert werden. Die Umsetzung innovativer Entwicklungen und die damit verbundenen technischen und wirtschaftlichen Risiken erfordern eine verstärkte Bereitstellung von Eigenkapital, welches der Unternehmung langfristig zur Verfügung steht und die Anpassung an sich wandelnde ökonomische, strukturelle und technologische Bedingungen des Marktes vereinfacht. ::: Die externe Beschaffung von Eigenkapital erweis sich speziell bei kleinen und mittleren Unternehmen als bersonders problematisch. Sie sind im Regelfall nicht in der Rechtsform der Aktiengesellschaft organisiert, so daß ihr Eigenkapitalbedarf nicht über die Börde gedeckt werden kann. Folglich hat sich in den vergangenen Jahren die Wagniskapitalfinanzierung als eine eigenständige Finanzierungsform herauskristallisiert, mit der nicht allein der Eigenkapitalmangel kleiner und mittlerer innovativer Unternehmen kompensiert werden soll, sondern außerdem eine kontinuierliche Unternehmensbetreuung zur Kontrolle und Absicherung der erheblichen Risikofaktoren angestrebt wird. Zusätzliche Impulse zur Etablierung der Wagniskapitalfinanzierung in Deutschland gingen von den bekannten amerikanischen Erfolgsmeldungen aus, die mit dem dort als Venture Capital-Investments bezeichneten Unternehmensbeteiligungen einhergingen. ::: Inwieweit die Bereitstellung von Wagniskapital in ihrer zur Zeit praktizierten Form ein adäquates Instrument zur Lösung der angedeuteten Finanzierungsprobleme sein kann, wird ein wesentlicher Bestandteil der weiteren Ausführungen sein.


Erschienen: 1997. Seiten: VIII + 64
ISBN: 3-932756-16-9
 
24,00 EUR
 
 
   
  Muhammad W.G.A. Schmidt
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