In den jüngeren großen Kompendien zur Geomorphologie finden sich zu den sogenannten ,kleinen Hohlformen’ [den außerhalb von Seen gelegenen Bodensenken] vielfältige sachliche Informationen, oft verbunden mit umfangreichen Überlegungen zum Entstehen der verschiedenen Kategorien dieser Senken. In der Literatur ist auch mancher unnütze Meinungsstreit dokumentiert, bei dem die Kontrahenten wegen Nichtbeachtung des ,feinen’ zufälligen Unterschiedes zwischen einer bloß allgemeinsprachlich verschieden bezeichneten Erscheinung auf der Erdoberfläche (Vertiefung, Loch, Mulde, Wanne, Senke, Kessel etc.) und einer gesetzmäßig als Doline, Pingo-Narbe, Riesenkessel oder Soll entstandenen kleinen Hohlform aneinander vorbeiredeten. Daneben gibt es Meinungen, wie die zwar kaum [nicht hinreichend] begründete, aber nichts desto trotz über Autoren-Generationen hinweg fleißig kompilierte Spekulation, wonach viele der kleinen Hohlformen sogenannte »Toteislöcher«, das heißt, durch nacheiszeitliches Tauen einst überschütteter (schollenartiger) »Gletscherabbrüche« entstandene Einsturzstellen sein sollen [Artikel ›17] . . .
Der vorliegende Artikel [18] soll Klarheit darüber schaffen helfen, welche der in ehemaligen binnenländischen Vereisungsgebieten rezent vorkommenden kleinen Hohlformen glazialbedingt [durch Glazialwirkung] und welche der kleinen Hohlformen nicht durch Glazialwirkung entstanden sind bzw. in welchem Zusammenhang das Entstehen der letzteren mit dem Glazialzeitgeschehen zu sehen ist; dieser Artikel soll Insonderheit die Grundlage für eine der Wahrheit näherkommende Anerkennung der heutzutage in den Flachlandgletscher-Ausfahrgebieten der letztvergangenen Binnenlandvereisungen von Nordeuropa vorzufindenden Sölle als Indizien für die direkte oder indirekte Glazialwirkung schaffen (helfen).
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