Der Autor, selber anglikanischer Priester im Bischofsrang, hat Jahrzehnte seines Lebens in Asien und Afrika zunächst als Hochschullehrer an staatlichen und privaten Hochschulen und später als Mitbegründer und Mitarbeiter in einem kirchlichen internationalen Hochschulnetzwerk in leitender Funktion verbracht und hat sich als Linguist, Theologe und Religionswissenschaftler intensiv mit Sprache, Kultur, Religion und Geschichte seiner jeweiligen Gastländer befasst und die jeweiligen Landessprachen erlernt und vor Ort eigene intensive Erfahrungen mit der alltäglichen Lebensweise machen können. Auf dem Hintergrund seiner eigenen außergewöhnlichen Biographie und seiner facettenreichen interkulturellen Erfahrungen beleuchtet er in diesem Buch ganz unterschiedliche Aspekte von Religion im Verhältnis zu ihrer jeweiligen Kultur und Gesellschaft, und er zeigt Widersprüche im Verhältnis von jeweils religiösem Anspruch und Wirklichkeit auf. Hauptthema ist die Frage, inwieweit Religion zum gesellschaftlichen und kulturellen Fortschritt beigetragen hat oder nicht, wozu auch Befunde nicht nur aus dem christlichen Bereich, sondern auch aus Islam, Buddhismus, Hinduismus und dem chinesischem Daoismus herangezogen werden. Das Ganze ist ein Plädoyer dafür, dass die Zielrichtung jeden caritativ und religiös motivierten Handelns auch hier die Hilfe zur Selbsthilfe und damit die Stärkung der Mündigkeit der betroffenen Klientele sein muss, die letztendlich ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt und über ihr eigenes Leben bestimmt.
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