Im Zentrum der Arbeit steht die Frage nach der Konzeption sozialer Beziehungen innerhalb der ökonomischen Theorie. In kritischer Auseinandersetzung mit dem hergebrachten Instrumentarium der Neoklassik wird die Notwendigkeit einer Erweiterung ökonomischer Begriffe begründet: Marktprozesse können nur auf Grundlage allgemeinverbindlicher Regeln und Normen funktionieren. Sie sind eingebettet in ein Institutionensystem, für dessen Entstehung und Veränderung ein eigener Begründungszusammenhang entwickelt werden muss. In Abgrenzung zum Neo-Institutionalismus wird der Versuch gemacht, die Theorie des kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas für eine sozialökonomische Analyse fruchtbar zu machen: Wirtschaftliche Entwicklung ist abhängig von den Verständigungsleistungen handelnder Akteure, die innerhalb ihrer Lebenswelt Institutionen innovativ reproduzieren. Mit dem Nachweis der gestalterischen Möglichkeiten von Menschen innerhalb der Ökonomie werden jedoch zugleich die strukturellen Zwänge deutlich, denen sie in einer Geldwirtschaft unterliegen.
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