Present Theories, Past Realities. Feminist Historiography meets »Poststructuralismus« discusses texts of the currentfeminist historiographical debate around the possible uses of »Poststructuralisms« and establishes avenues for further implications those theories might have for the practice of writing history. The discussion revolves around a destabilisation and reconceptualisations of six seemingly fixed categories of historical investigation: gender, race, experience, woman/women, time, and agency. Beger maintains that »poststructuralisms« offer a reconceptualisation of past reality as a discursive picture which never represents, or wants to reprisent, a »full picture« of past realities. As such, notion of historical truth are fundamentally disturbed. The aim is to develop parameters for a critical non-essentialist and non-foundational historiography. These parameters rest upon an understanding of language/discourse as a meaning creating system that constitues identites and experience and provides descursive positionings in which people can be agentic. Beger concludes that »poststructuralisms« can offer some solutions to the »dead ends« of »positivist and liberal humanist frameworks« of history as a discipline, and that they can render historical investigation into a continuing operation connecting past realities with present theories, and, thus, maintaining its critical edge and political relevancy.
“Present Theories, Past Realities. Feminist Historiography meets "Poststructuralismus" analysiert Texte der aktuellen feministischen geschichtswissenschaftlichen Debatte über die Implikationen des Poststrukturalismus und zeigt Wege, auf denen poststrukturalistische Kritik für die Geschichtsschreibung nutzbar gemacht werden kann. Die Diskussion dreht sich um eine Destabilisierung und Umdefinierung von sechs scheinbar stabilen Kategorien geschichtswissenschaftlicher Praxis: Geschlecht, Ethnie, Erfahrung, Frauen, Zeit und Handlungsmacht. Beger argumentiert, dass der "Poststrukturalismus" ein Umdenken anbietet, in dem vergangene Realität zu einem diskursiven Bild wird, das niemals das »volle Bild« vergangener Realitäten repräsentieren kann oder möchte. Konzepte historischer Wahrheit sind daher destabilisiert. Das Ziel ist es, Parameter für eine eine kritische, nicht-essentialistischer und nicht-fundamentalistischer Geschichtstheorie zu entwickeln. Diese Parameter basieren auf einem Verständnis von Sprache / Diskurs als ein Bedeutungssystem, das jedweder menschlicher Wahrnehmung, Kreation und Veränderung von Identität und Erfahrung vorausgeht und in seinen diskursiven Positionen Handlungswille möglich macht. Beger zieht den Schluss, dass der "Poststrukturalismus" Lösungsansätze für die zu Tage getretenen Sackgassen der Geschichtswissenschaft anbietet, die die Geschichtsschreibung zu einem kontinuierlichen Unterfangen der Verbindung zwischen vergangenen Realitäten und gegenwärtigen Theorien machen und somit ihre Kritikfähigkeit und politische Relevanz erhalten.
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