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Lokalblatt Frankfurt (Oder) |
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Immer noch wie Anlauf nehmen,
Atemholen vor dem Sprung.
Peitschenknall in den Arterien.
Leben ist wie große Ferien
und wir sind für nichts zu jung.
Was Henry-Martin Klemt mit drängendem Rhythmus in seinem „40-Lied“ beschreibt, hat ein sehr empfehlenswertes Büchlein auf den Weg gebracht. Das Leben ist und bleibt schön, spannend, lebens- und genießenswert. Und Verse, die im Intimsten eine solche Sicht auf die Welt verherrlichen, werden, gerade weil die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, geschrieben und gelesen. Im jungen Berliner viademica.verlag jedenfalls glaubt man anscheinend fest daran: Während selbst große Verlage der Lyrik die kalte Schulter zeigen, bringt er mit „Hautkontakte“ ein Bändchen Liebesgedichte in gelungener Zweisamkeit mit Aktfotografie der klassischen Art auf den Markt. Erklärtermaßen als einen Beitrag gegen die ausgeuferte „visuelle Umweltverschmutzung“ der Neuzeit! Mathias Kapke, der fotografierende Mathematik- und Physiklehrer, und der umtriebige Journalist und mit Preisen verwöhnte Lyriker Henry-Martin Klemt wollen also nicht nur all den von der undifferenzierten Literaturflut Verprellten einen bewährten und dauerhaften Halt geben – das wäre schon ein hoch zu schätzender Anspruch. Die beiden Frankfurter sehen sich mit ihrem Plädoyer für das natürliche Menschenbild und die Schönheit der Sprache durchaus auch als Kämpfer für das Klare, Leise, Dauerhafte, für die „Sternschnuppenzeit“:
Ich wünsch mir die eine,
die eine, die bleibt,
und jeden Tag neu
kein Stein mehr zu sein
im Weltengetriebe,
der stürzt durch die Nacht
und ausglüht dabei.
Der mit Vertrauen und Geschmack editierte Foto-Lyrik-Band bedient weder Moden, noch kennt er Zielgruppen; ein Buch für Stunden der Zwiesprache mit sich selbst, und das in jedem Alter.
Mehr Informationen finden Sie in unserem Online-Katalog:
„Hautkontakte“
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